
Tiere fotografieren
So kommen Vierbeiner ganz gross raus
Der gewitzte Blick des geliebten Katers, die grossen Welpenaugen des jüngsten Familienzuwachses – sie machen es uns einfach, die knuffigen Vierbeiner in unser Herz zu schliessen. Und so wie Haustiere schnell zu vollwertigen Familienmitgliedern werden, gehören auch sie selbstverständlich mit in das Familienalbum. Je nach Tier und Umgebung stehen Sie als Fotograf jedoch vor ein paar kleinen Herausforderungen und Voraussetzungen, damit Ihre Tierfotos gut gelingen. ifolor inspire hat Ihnen die wichtigsten Tipps zusammengestellt.
Die Ausrüstung
Für Hund, Katze und Meerschweinchen im eigenen Zuhause reicht schon eine normale Kompaktkamera, um gute Bilder Ihrer Liebsten zu machen. System, Bridge- oder Spiegelreflexkameras sind durch ihre grösseren Sensoren und besseren Optiken natürlich immer zu bevorzugen. Spätestens wenn es auf den Bauernhof oder in den Zoo geht, wird ein gutes Zoom-Objektiv zum wichtigen Begleiter. Möglichst lichtstark und mindestens mit einem Brennweitenbereich von 80 bis 200 Millimeter ausgestattet, macht das Fotografieren dann mehr Freude. Denn die meisten Tiere reagieren unnatürlich, wenn man ihnen zu nahe kommt oder ergreifen gar die Flucht. Andere Tiere sollten zur eigenen Sicherheit lieber mit einer gewissen Distanz bewundert werden.
Bewegung und Geschwindigkeit
Tiere in der freien Natur fliehen, wenn wir ihnen zu nahe kommen, Hunde springen wild durch die Luft und jagen dem nächsten Ball hinterher, Vögel oder Eichhörnchen bewegen sich durchaus sehr schnell durch das Bild. Ein guter Zoom und eine ruhige Hand sind hier sehr wertvoll. Während ein Stativ bei Landschaftsaufnahmen oder beim Pferderennen durchaus sinnvoll ist, stört es beim Spiel im Garten eher und ist viel zu statisch für die meist nicht vorhersehbaren Bewegungen. Achten Sie darauf, eine möglichst kurze Belichtungszeit zu wählen, um die schnellen Bewegungen festhalten zu können. Vertrauen Sie der Automatik mehr als sich selbst, so nutzen Sie das Sportprogramm Ihrer Digitalkamera. Je näher Sie an die Tiere heranzoomen, umso schwieriger wird es, das Bild nicht zu verwackeln. Manchmal hilft es schon, sich auf einen grossen Stein oder an den nächsten Baum zu lehnen, um etwas mehr Stabilität zu bekommen.

Gutes Licht
Grelles, hartes Licht wie zum Beispiel die Mittagssonne ist in jedem Fall zu meiden. Je weicher das Licht, umso schöner werden die Bilder. Also nutzen Sie im Freien lieber den Vor- oder Nachmittag. Achten Sie dabei auf die Schatten der Umgebung, mögliche Reflektionen und meiden Sie das Gegenlicht. In Ihrer Wohnung sollten Sie ebenfalls für ausreichend indirektes Licht sorgen, das weder Mensch noch Tier direkt anstrahlt. Nutzen Sie lieber einen hellen Deckenleuchter, um das Licht gleichmässig und weich zu verteilen. Vom Einsatz eines direkten Blitzgeräts raten wir in jedem Fall ab. Es stört nicht nur die Harmonie auf dem Bild, sondern meist auch die Tiere vor der Kamera.
Bildausschnitt
Wie süss das Tier vor Ihrer Linse auch immer gerade schauen mag, wenn das eigentliche Motiv von einem störenden Hintergrund überlagert wird oder im Zoo die Gitterstäbe zu erkennen sind, werden die Bilder am Ende leider nur halb so niedlich. Nutzen Sie also lieber die Tiefenschärfe aus oder ändern Sie den Bildausschnitt. Letzteres sollte zwar schon beim Fotografieren bedacht werden, kann meist jedoch auch noch nachträglich mit einem einfachen Bildbearbeitungsprogramm geschehen. Wenn Sie sich auf das Wesentliche fokussieren und den Goldenen Schnitt beachten, haben Sie schon halb gewonnen.

Auf Augenhöhe und in der Natur
Tiere sollten wie Menschen lieber auf Augenhöhe oder leicht darunter fotografiert werden. Schnappschüsse von oben oder gar hinten herab wirken meist lieb- wie ausdruckslos. Ausklappbare Displays mit Live-View oder ein Winkelsucher für Spiegelreflexkameras sind bei kleinen Tieren durchaus hilfreich. Bleiben Sie flexibel und ändern Ihre Position anstatt zu versuchen das Tier zu verändern. Am schönsten wirken Bilder aus der freien Natur. Haustiere sollten dort fotografiert werden, wo sie sich am wohlsten fühlen, also beim wilden Spiel mit den Kindern, in ihrem Körbchen oder beim Kuscheln mit den Liebsten.
Geduld und Glück
Mit Menschen können Sie einfach kommunizieren, Gegenstände lassen sich platzieren und auf Landschaften kann man sich einstellen. Bei Tieren ist jedoch Geduld gefragt, denn sie sind viel unberechenbarer in ihren Aktionen. Tiere im Zoo oder freier Wildbahn nehmen bestenfalls gar keine Notiz von Ihnen. Mit Ihren Haustieren können Sie dagegen interagieren. Sorgen Sie für Ablenkung und eine entspannte Grundstimmung. Versuchen Sie die Bewegung der Tiere vorauszuahnen und sollte es dennoch einmal nicht so gut klappen, wie Sie es sich erhofft haben, versuchen Sie es an einem anderen Tag noch mal. Zu guter Tierfotografie gehört auch immer eine Portion Glück.
Tipp
Haben Sie ein kleines Kind daheim oder im Freundeskreis? Dann stellen Sie ihm doch ein kleines Fotobuch zusammen mit den schönsten Tieraufnahmen. Echte Tierbilder machen Kleinkindern mitunter mehr Freude als ein Bilderbuch. Auch als Kinderzimmerdeko eignen sich auf Leinwand aufgezogene Aufnahmen des Kindes mit dem geliebten Dackel wunderbar.