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  • Weihnachten in der Schweiz

    Fröhliche Weihnacht überall: So unterscheidet sich Weihnachten in der Schweiz vom Rest der Welt

    Bunte Lichter in den Strassen, von Glühwein gerötete Backen und weihnachtliche Musik in Geschäften und aus dem Radio. Die Weihnachtszeit ist eine magische Zeit und nicht ohne Grund die Lieblingsfeierlichkeit von Gross und Klein. Die weihnachtliche Stimmung kennt keine Grenzen und steckt Menschen aus fast allen Ländern an. Doch während das Weihnachtsfest über den Globus verteilt gefeiert wird, gibt es verschiedene Bräuche und Traditionen, die sich von Land zu Land unterscheiden. Und so hat auch die Schweiz ihre ganz eigenen Traditionen, die Weihnachten so besonders machen. Wir von ifolor zeigen dir, was du unbedingt über das Schweizer Weihnachtsfest wissen musst und wie es sich von den Bräuchen aus anderen Ländern unterscheidet.

    Fröhliche Weihnacht überall: So unterscheidet sich Weihnachten in der Schweiz vom Rest der Welt

    Wann gibt es die Bescherung in der Schweiz?

    Der beliebteste Tag zur Weihnachtszeit für Kinder - und bestimmt auch einige Erwachsene - ist der Tag der grossen Bescherung, an dem sie endlich ihre Geschenke auspacken dürfen. Dieser findet aber nicht in allen Ländern am selben Datum statt. Während in Grossbritannien, den USA, Italien und Frankreich am 25. Dezember in der Früh Geschenke ausgetauscht werden, findet die Bescherung in Spanien erst am 6. Januar, am Tag der Heiligen Drei Könige statt. In Deutschland, Schweden, Liechtenstein und Österreich hingegen werden bereits am Heiligen Abend des 24. Dezembers Geschenke mit den Liebsten geteilt. In der Schweiz ist der 25. Dezember der offizielle erste Weihnachtstag, aber die meisten Familien packen wie in Deutschland auch am 24. Dezember die Geschenke aus, während wenige andere wiederum den Morgen des 25. für die Bescherung festlegen.

    Wann gibt es die Bescherung in der Schweiz?

    Geschenkebringer und das Schweizer Christkind mit Postleitzahl 9405

    Nicht überall werden die Geschenke von Santa Claus oder dem Weihnachtsmann in seinem Schlitten durch den Kamin geliefert. So werden russische Kinder von „Ded Moroz“, übersetzt Väterchen Frost, mit seiner Enkelin Snegurotschka (Schneemädchen) beschenkt. In den Niederlanden hingegen bringt Sinterklaas bereits am 5. Dezember die Geschenke und in Luxemburg Kleeschen am 6. Dezember. Während in Norddeutschland der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, tut dies in Süddeutschland das Christkind. Auch die Schweiz ist sich uneinig darüber, wer der Geschenkebringer ist. So glaubt der westliche Teil der Schweiz an Père Noël, also den Weihnachtsmann, während sich der Rest der Schweiz, Süddeutschland und Österreich mit dem Christkind anschliesst. Das ist aber kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Christkind in der Schweiz wohnt und einen Schweizer Pass hat. Es hat den Namen Willi Würzer. Das Christkind ist nämlich ehemaliger Leiter der Poststelle in Wienacht-Tobel. Wienacht-Tobel ist ein Dorf im Kanton Appenzell Ausserrhoden und Wienacht heisst so viel wie Weihnachten in Schweizerdeutsch. Da das Christkind natürlich in Weihnachten wohnt, schreiben ihm die Schweizer Kinder, aber auch Kinder aus Brasilien, Japan und Co. schon lange ihre Wünsche und Grusskarten mit der Anschrift „An das Christkind, 9405 Wienacht“. Das Christkind Willi Würzer las und beantwortete bis zu seiner Pension 2020 jeden einzelnen Brief. Damit die wichtigen Angelegenheiten weiterhin bearbeitet werden, nimmt nun ein Familienunternehmen die Rolle des Christkinds in Wienacht an und führt die Tradition weiter.

    Samichlaus und Schmutzli

    Nicht nur auf das eigentliche Weihnachtsfest freuen sich Menschen auf der ganzen Welt in der Weihnachtszeit. In vielen Ländern hat der 6. Dezember eine mindestens genauso grosse Bedeutung für Weihnachten. Auch in der Schweiz wird dieser Tag als Samichlaustag gefeiert. Anstelle des St. Nikolaus mit seinem Begleiter Krampus kommt hier aber der Samichlaus mit seinem Knecht. In der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz trägt er den Namen Schmutzli oder auch Butzli, während er in der französischen Schweiz unter Père fouettard bekannt ist. Der Samichlaus der je nach katholischen oder reformierten Gegenden entweder als rot-weisse Bischofsfigur oder als alter Mann mit langem Bart und Rute im Kapuzenmantel auftritt, kommt nicht am Morgen wie in Deutschland, sondern am Abend des 6. Dezembers mit seinem Buch, in dem steht, ob die Kinder im vergangenen Jahr artig waren. Freche Kinder haben aber die Chance, ihr unartiges Verhalten durch das Vortragen von Weihnachtsgedichten und Samichlaus Sprüchen zu verbessern, damit sie auch die guten Ratschläge und kleinen Geschenke wie Mandarinen, Schokolade, Lebkuchen oder Nüsse vom Samichlaus bekommen. In vielen Schweizer Gegenden finden in dieser Zeit ausserdem Klausenmärsche wie das Claus-Chlöpfen in Lenzburg oder das Klausjagen in Küssnacht am Rigi statt.

    Die Adventszeit in der Schweiz

    Die Adventszeit ist die Zeit, in der man sich auf Weihnachten vorbereitet und eingestimmt. Um das Warten auf Weihnachten noch schöner zu machen, ist es in vielen Ländern Brauch, jeden Tag bis Weihnachten ein Türchen in einem Adventskalender zu öffnen und an den vier Sonntagen vor Weihnachten eine Kerze des Adventskranzes anzuzünden. Auch in Schweizer Haushalten wird diese Weihnachtstradition weitergeführt. Vor allem in der deutschen Schweiz wird die Adventszeit genutzt, um schöne und besinnliche Momente mit vielen Leuten zu teilen. So sind jedes Jahr sogenannte Adventsfenster in vielen Orten der Schweiz zu dieser Zeit zu sehen. Diese kommen ursprünglich aus Aargau und tragen dazu bei, alle Einwohner eines Dorfes zusammenzubringen. Eigentlich handelt es sich dabei um einen riesigen Adventskalender, denn 24 Dorfbewohner schmücken jeweils eines ihrer Fenster. Je nach Grösse des Dorfs wird per Los entscheiden, wer zu welcher Kalenderzahl sein Fenster schmückt. Am Abend mit Einbruch der Dunkelheit wird dann jeden Abend ein neues Adventsfenster enthüllt. Die Bewohner des Ortes versammeln sich dort für gewöhnlich an einem Abend zu einem Apéro und können gemeinsam die Fenster bewundern. Diese Tradition bringt nicht nur die Dorfbewohner zusammen, sondern ist für Zugezogene die perfekte Möglichkeit, Anschluss zu finden und die Nachbarschaft kennenzulernen. Die Adventsfenster sind für gewöhnlich bis zum 6. Januar zu bewundern und es lohnt sich, sie alle bei einem Winterspaziergang zu entdecken.

    Die Adventszeit in der Schweiz

    Was gibt es in der Schweiz zum Festschmaus?

    Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch das Fest des guten Essens. Nicht umsonst ist einer der häufigsten Neujahrsvorsätze der Weg ins Fitnessstudio. Neben allerlei Köstlichkeiten, die es auf Weihnachtsmärkten zu naschen gibt, haben viele Länder auch ein traditionelles Weihnachtsessen für die Festtage. So schwören Engländer nach dem Truthahn am Weihnachtstag auf ihren Christmas Pudding, während in Amerika bei vielen Familien der Weihnachtsschinken mit Mais und Bohnen aufgetischt wird. In osteuropäischen Ländern wie Polen und Tschechien gibt es oft frittierten Weihnachtskarpfen und Kartoffelsalat. Der Kartoffelsalat mit Würstchen ist auch in Deutschland beliebtes Essen für den Heiligabend, wonach am ersten Weihnachtsfeiertag der traditionelle Gänsebraten auf den Tisch kommt. Und während auf den Philippinen ein geröstetes Spanferkel (Lechon) der Höhepunkt der Festtage ist, feiern Japaner ihr Weihnachten oftmals einfach mit einem frittierten Hähnchen von KFC. In der Schweiz hingegen gibt es kein typisches Weihnachtsessen und jede Familie hat ihre eigene Essenstradition. Ausserdem unterscheidet sich das Weihnachtsgericht nach Region. Allgemein sind für den Schweizer Weihnachtsschmaus Fondue Chinoise, Käsefondue, Raclette, Schüfeli und Rollschinken beliebt. Je nach Gegend sind zudem folgende Gerichte Brauch:

    • Deutsche Schweiz: alte Tradition von klassischem Braten und Kartoffelsalat
    • Westschweiz: Geflügel (besonders Truthahn, der in der französischen Schweiz Symbol für Reichtum, Überfluss und Gemeinschaft ist)
    • Italienische Schweiz: Panettone als Dessert
    • Tessin: Geflügel (traditionell Kapaun, ein kastrierter und gemästeter Hahn an Senfsosse) und Tortellini oder Ravioli in Bouillon als Vorspeise
    • Kanton Aargau: Pastetli mit Milken
    • Kanton Bern: Berner Platte mit verschiedenem Fleisch, Dörrbohnen, Sauerkraut und Kartoffeln

    Während die Schweizer für ihr Weihnachtsessen verschiedene Vorlieben haben, sind Weihnachtsguetzli wie Mailänderli, Zimtsternli, Chräbeli, Vanillehörnli und Totenbeinli vergleichsweise zu den Plätzchen in Deutschland und Österreich ein Muss für die Weihnachtszeit in der Schweiz.

    Allgemeine Weihnachtsbräuche in der Schweiz

    Weihnachten in der Schweiz unterscheidet sich nicht sehr von Traditionen anderer Länder. Auch hier ist es ein Familienfest, an dem gemeinsam schöne Stunden verbracht werden, gesungen, musiziert, über Weihnachtsmärkte geschlendert und zu vorweihnachtlichen Veranstaltungen wie Adventskonzerten gegangen wird. Auch steht zur Weihnachtszeit in den meisten Schweizer Häusern ein Weihnachtsbaum mit Ausnahme mancher Orte im Tessin, in denen traditionell eine geschmückte Tanne auf dem Dorfplatz steht und im eigenen Heim eine Krippe. Was Weihnachtslieder angeht, gibt es keine typischen Schweizer Lieder. Hier werden nur klassische Weihnachtslieder auf Schweizerdeutsch vorgetragen. Zum Beispiel „Das isch de Stern vo Bethlehem“ oder „’s’isch heilige Wiehnachtszyt“. Wer das Weihnachtsfest also in der Schweiz verbringt, erkennt einige Traditionen wieder und lernt den ein oder anderen neuen Weihnachtsbrauch kennen. Ausser Frage ist aber, dass die zahlreichen Weihnachtsmärkte, -veranstaltungen und -traditionen in den Städten der Schweiz für ein unvergessliches Weihnachten sorgen und mit den Weihnachtsbräuchen vom Rest der Welt ohne Schwierigkeiten mithalten können.

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