Der erste Eindruck zählt: Hilfreiche Tipps für dein Bewerbungsfoto

Der erste Eindruck zählt: Hilfreiche Tipps für dein Bewerbungsfoto

Um bei potenziellen Arbeitgebern auf positive Resonanz zu stossen, ist oftmals bereits der erste Eindruck entscheidend. Dieser beginnt mit deiner Bewerbung oder deinem Profil auf LinkedIn – dabei hat ein professionelles Foto einen grossen Einfluss darauf, wie du wahrgenommen wirst. Denn damit gibst du buchstäblich ein Bild ab, das vielleicht sogar stärker wirkt, als die Argumente in deinem Anschreiben oder die Berufserfahrung im Lebenslauf.

Doch worauf solltest du bei einem Bewerbungsfoto achten? Als Anbieter von massgeschneiderten Fotoprodukten hat sich ifolor unter Karriereberatern und Personalvermittlern umgehört und sie nach Tipps gefragt, wie das perfekte Bewerbungsfoto aussehen muss. So unterscheiden sich die Erwartungen an Fotos je nach Branche und bestimmte Bilder können Bewerbern sogar schaden. In diesem Blog verraten sie Tipps und Tricks, wie dir ein professionelles Bewerbungsfoto gelingt.

Wie wichtig ist das Bewerbungsfoto?

Auch wenn viele Unternehmen in der Schweiz aufgrund eigener Antidiskriminierungsrichtlinien darauf verzichten, Bewerbungsfotos zu verlangen, kommen Bilder im Lebenslauf dennoch gut bei HR-Verantwortlichen an. Wie Melissa Haymerle, Global Director Strategic Clients bei der Personalberatung Michael Page (Zürich) sagt, ist in Europa ein Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf weiterhin noch sehr üblich. Da das Foto einen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbenden gibt, findet sie es sehr wichtig, dass es eine gewisse «Authentizität» ausstrahlt. Doch ihrer Ansicht nach sollte das Foto nicht zu inszeniert wirken.

Schliesslich ist das Bewerbungsfoto im Lebenslauf oder das Profilfoto für LinkedIn meist der erste visuelle Eindruck, den ein potenzieller Arbeitgeber von dir hat. Dies bestätigt auch Matteo Giordano, Bewerbungscoach und Gründer von perfectjob.ch. Demnach kann ein professionelles Bewerbungsfoto Sympathie erzeugen und die Person hinter den Daten sichtbar machen: «Das Foto wird immer zuerst angesehen, wodurch ein guter (oder schlechter) erster Eindruck entstehen kann, der die Wahrnehmung des gesamten Profils beeinflusst.» Ein professionelles Foto kann also dazu beitragen, dass dich dein Gegenüber als kompetent, zuverlässig und aufgeschlossen wahrnimmt.

Das Bewerbungsfoto ist noch immer wichtig

Obwohl viele Unternehmen inzwischen darauf verzichten, in Stellenausschreibungen ein Bewerbungsfoto zu verlangen, schadet es nicht, eines beizulegen. Gerade in der DACH-Region wird Matteo Giordano zufolge ein Foto noch immer geschätzt. Ein Foto im Lebenslauf zieht die Blicke der Personalverantwortlichen auf sich und macht die Bewerbung ansprechender. Sympathisch wirkende Kandidatinnen und Kandidaten punkten so bei gleicher Eignung möglicherweise vor Mitbewerbern.

Stephen Greet, CEO und Mitbegründer von BeamJobs, hilft Arbeitssuchenden, überzeugende Lebensläufe und Anschreiben zu verfassen. Wie er häufig erlebt, kann ein professionelles Bewerbungsfoto den Unterschied machen. Auch fürs Networking kann es wichtig sein. So wurden einige seiner Kunden auf Konferenzen oder Branchenveranstaltungen von potenziellen Arbeitgebern sofort erkannt, da ihr Foto auf LinkedIn aktuell war. So kamen sie sofort ins Gespräch und konnten die Distanz der bisher rein virtuellen Beziehung schnell überwinden.

Wie sieht ein gutes Bewerbungsfoto aus?

Wir haben für dich Tipps von Experten zusammengestellt, wie dir das perfekte Bewerbungsfoto gelingt, was du auf dem Bewerbungsfoto anziehen kannst und welchen Hintergrund für das Bewerbungsfoto du wählen solltest.

1. Neutraler Hintergrund

Wähle einen hellen, neutralen Hintergrund für das Bewerbungsfoto, denn so lenkst du die Aufmerksamkeit auf dich. Personalvermittler raten davon ab, einen unruhigen Hintergrund zu verwenden. Denn dieser konkurriert mit der Person auf dem Bild, anstatt sie in den Vordergrund zu rücken.

Das gilt übrigens auch für Requisiten wie Sonnenbrillen, Kopfhörer oder auffälligen Schmuck. In den sozialen Netzwerken mag es völlig in Ordnung sein, dich mit einem neuen Accessoire ausgelassen zu präsentieren, doch ein professionelles Bewerbungsfoto sieht anders aus. Haustiere, Freunde und Familienmitglieder haben ebenfalls auf einem Bewerbungsfoto nichts zu suchen.

 

2. Gepflegtes Äusseres

Was solltest du auf dem Bewerbungsfoto anziehen? Durch ein gepflegtes Erscheinungsbild signalisierst du potenziellen Arbeitgebern, dass du weisst, was sich im Berufsleben gehört. Bei Stellen mit Kundenkontakt oder in Branchen mit strengen Kleidervorschriften ist das besonders wichtig. Hier verschaffst du dir mit einem gepflegten Erscheinungsbild im Bewerbungsverfahren einen Vorsprung.

Aus seiner Erfahrung mit der Personalvermittlung in vielen Ländern weiss Lucas Botzen, CEO von Rivermate, dass unpassende Kleidung und ein ungepflegtes Äusseres zu den grössten Fehlern bei der Arbeitssuche zählen: «Durch ein professionelles und gekonntes Foto nehmen Personaler einen Bewerber als jemanden wahr, der seine Karriere ernst nimmt und das Unternehmen gut repräsentieren kann.» Mit einem guten Bewerbungsfoto zeigst du einem Unternehmen, dass du für eine solche Aufgabe geeignet bist.

 

3. Körperhaltung und Gesichtsausdruck

Eine natürlich wirkende Pose und ein seriöser Gesichtsausdruck haben bei der Bewerbung grossen Einfluss, wie potenzielle Arbeitgeber dich wahrnehmen. So kannst du über die Körperhaltung Selbstvertrauen, Kontaktfreude und Professionalität ausstrahlen und über das Profilfoto Charaktereigenschaften vermitteln, die das Unternehmen wertschätzt. Eine natürliche Körperhaltung zeigt, dass du dich in deiner Haut wohlfühlst und gern in einem professionellen Umfeld arbeitest.

Diese Tipps geben Experten für eine professionelle Körperhaltung:

Diese Tipps geben Experten für eine professionelle Körperhaltung:

Blicke in die Kamera: Wende dein Gesicht direkt zur Kamera oder drehe dich leicht, um dich von deiner besten Seite zu zeigen. Dadurch wirken deine Gesichtszüge offen und einnehmend.

Wähle einen positiven Gesichtsausdruck: Darf man auf dem Bewerbungsfoto lachen? Eher nicht, aber mit einem leichten Lächeln vermittelst du Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit. Stell dir beim Foto-Shooting einfach etwas Schönes vor.

Achte auf gute Körperhaltung: Setze oder stelle dich gerade hin und nimm die Schultern etwas zurück. Mit einer aufrechten Körperhaltung strahlst du Aufmerksamkeit, Selbstvertrauen und Professionalität aus.

Suche Blickkontakt: Schaue direkt in die Kamera, um den Blickkontakt zum Betrachter herzustellen. Dadurch wirkst du selbstbewusst und vertrauenswürdig.

Wähle die optimale Haltung für dein Kinn: Halte dein Kinn waagerecht oder leicht nach unten, damit du nahbar wirkst und keine unvorteilhaften Schatten entstehen.

Neige den Kopf leicht: Eine leichte Neigung des Kopfes zur Seite wirkt freundlich und offen. Neige den Kopf aber nicht zu stark, damit deine Pose noch natürlich aussieht.

Professionelle Bewerbungsfotos für verschiedene Branchen

Laut Matteo Giordano haben Branchen ganz unterschiedliche Erwartungen bezüglich Bewerbungsfotos. So erwarten Personaler im Finanzsektor und anderen konservativen Geschäftsfeldern ein formelles und seriöses Foto, wohingegen es in der Kreativbranche kreativer und individueller ausfallen darf. Die IT-Branche liegt irgendwo dazwischen: Hier ist ein legereres Foto erlaubt, solange das Erscheinungsbild gepflegt ist.

Führungsebene, Versicherungswesen und Finanzen

  • Bei Männern sind Anzug und Krawatte normalerweise der Standard. Sie sollten zudem gut rasiert sein oder einen gepflegten Bart tragen.       
  • Frauen sind im Blazer oder einem eleganten Kleid gut angezogen und dürfen dezentes Make-up auflegen.       
  • Tipp: Wähle für das Bewerbungsfoto konservative Kleidung und einen seriösen Gesichtsausdruck.

Solche Branchen bevorzugen eher konventionelle Bilder mit einem neutralen Hintergrund und seriöser Kleidung, da dies zur Kultur in diesen Branchen passt.

Technische Berufe und Branchen

  • Auf Bewerbungsfotos für Stellen in technischen Branchen dürfen Männer Business Casual tragen. Ein gepflegtes Hemd ohne Krawatte reicht oft aus.
  • Bei Frauen darf es professionelle und dennoch bequeme Kleidung sein.
  • Tipp: Dein Foto sollte ansprechend sein, darf aber etwas weniger formell sein als für die konservativeren Branchen üblich.

Greet zufolge sind Technologieunternehmen meist etwas offener und sprechen auf Bilder an, die Zugewandtheit und Offenheit vermitteln. Dennoch sollten die Bilder sehr professionell sein.

Kreativwirtschaft (Werbung, Design, Medien)

  • Männer dürfen gerne schicke Casual Wear tragen und dabei ein bisschen mehr Persönlichkeit zeigen.
  • Stilvolle und dennoch professionelle Kleidung ist für Frauen empfehlenswert, sie haben bei Accessoires und Make-up etwas mehr Freiheit.
  • Tipp: Zeige dich ein wenig von deiner kreativen Seite, das Porträtfoto sollte aber trotzdem professionell sein.

Karriereberater empfehlen ausdrucksstarke oder künstlerische Bilder, die den Stil und die Persönlichkeit der Bewerberin oder des Bewerbers unterstreichen, da in kreativen Branchen Originalität und Kreativität zählen.

Bewerbungscoach Matteo Giordano rät Jobsuchenden, sich an den Bildern auf der Unternehmenswebsite des Zielarbeitgebers zu orientieren und beim Foto-Shooting verschiedene Outfits für unterschiedliche Branchen bereitzuhalten.

So besser nicht: Wenn Fotos ihr Ziel verfehlen

So besser nicht: Wenn Fotos ihr Ziel verfehlen

Personalverantwortliche haben bei Bewerbungsfotos schon viel erlebt. Die folgenden Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, professionelle Fotos zu machen:

1. Feierfreude

Ein Kandidat blieb Lucas Botzen durch ein denkwürdiges Foto besonders in Erinnerung, denn es belegte dessen Freude an ausschweifenden Partys: Das Foto zeigte den Bewerber «ohne Hemd und mit einem Cocktail in der Hand» nach einer Strandparty. Damit entsprach er definitiv nicht dem seriösen Auftreten, das für die Stelle im Unternehmen erforderlich war.

2. Spontanes Selfie

Ein anderer Bewerber wollte ein Selfie für sein LinkedIn-Profil verwenden, bei dem er eine Grimasse schnitt und das Peace-Zeichen machte. Auch dies ist in Botzens Augen ziemlich unprofessionell für die Jobsuche und das Netzwerken. Solche Bilder könnten den Eindruck erwecken, dass Bewerber die Gepflogenheiten im Berufsleben nicht kennen oder bewusst ignorieren. Damit riskieren sie, dass potenzielle Arbeitgeber ihre Qualifikationen und Berufserfahrung nicht ernst nehmen.

3. Vierbeiniger Freund

Natürlich lieben wir unsere Haustiere, aber müssen sie auch gleich mit aufs Bewerbungsfoto? Eine Kundin von Greet schmiegte sich auf dem Bewerbungsfoto an ihren Hund. Das Foto war sehr süss, aber für eine Bewerbung völlig ungeeignet, denn schliesslich ging es nicht um eine Stelle als Tierpflegerin. Dadurch entwertete die Kandidatin ihren aussagekräftigen Lebenslauf und ihre beeindruckende Berufserfahrung.

Selbst wenn du eine noch so innige Beziehung zu deinem Hund oder deiner Katze hast: Dein Haustier hat auf einem professionellen Bewerbungsfoto nichts zu suchen. Unterstreiche durch eine seriöse Bewerbung deine Qualifikationen und deine Berufserfahrung und lege ein gewinnendes, gut ausgeleuchtetes Foto vom Profi bei.

Hier sind sich die Bewerbungsprofis einig: Veraltete Fotos oder Selfies sind für eine Bewerbung nicht angebracht. Bei humorvollen oder ungewöhnlichen Fotos für kreative Branchen rät Matteo Giordano, das «Fingerspitzengefühl» walten zu lassen, damit die «Fotos die Eignung des Bewerbers unterstützen und nicht ins Lächerliche abgleiten».

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance

Gehe deshalb beim Bewerbungsfoto auf Nummer sicher. Beherzige die Ratschläge der Fachleute und wähle für deine Bewerbung hochwertige Bilder vom Profi. So strahlst du mit einem sympathischen Lächeln die Zuversicht aus, dass du die Herausforderungen im neuen Job gut und gerne meistern wirst.

So besser nicht: Wenn Fotos ihr Ziel verfehlen

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