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Sie haben es weggeschmissen – und heute tut’s weh:

35 % der Eltern trauern verlorenen Kinderzeichnungen nach



Kreuzlingen, 15. Mai 2025 – In vielen Haushalten schlummern sie irgendwo: alte Kinderzeichnungen, mal zerknickt, mal vergilbt, oft unscheinbar. Wer jedoch heute mit erwachsenen Kindern auf das Vergangene zurückblickt, merkt schnell, welchen Wert gerade diese kleinen Kunstwerke besitzen. Laut einer repräsentativen Umfrage bedauern 35 % der Eltern, nicht mehr Zeichnungen aus der Kindheit ihrer Kinder aufgehoben zu haben.

Kinder kritzeln, malen und basteln fast täglich. In den frühen Jahren entstehen dabei oft hunderte kleine Werke – mal wild und farbenfroh, mal zart und nachdenklich. Viele davon verschwinden stillschweigend: entsorgt bei einem Umzug, im Zuge des Aufräumens oder einfach, weil der Alltag wenig Platz lässt für stapelweise Papier.

Dabei sind es gerade diese Zeichnungen, die einen besonders ehrlichen Blick in die Gedankenwelt eines Kindes gewähren. Sie zeigen, was beschäftigt, wovor vielleicht Angst besteht, worauf sich ein Kind freut – lange bevor es die passenden Worte dafür hat.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen einen klaren Trend: Je älter die Kinder, desto häufiger das Bedauern, Zeichnungen oder andere kleine Erinnerungsstücke nicht bewahrt zu haben.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen einen klaren Trend: Je älter die Kinder, desto häufiger das Bedauern, Zeichnungen oder andere kleine Erinnerungsstücke nicht bewahrt zu haben. Neben Kinderzeichnungen (74 %) werden von den befragten Eltern auch Zeugnisse (57 %), Briefe oder Karten (55 %) sowie Kindervideos (57 %) aufgehoben. Gegenstände wie Haarlocken (35 %), Babyzähne (29 %) oder Kleidung (35 %) bleiben dagegen seltener erhalten.

Antwortoption
Anteil der Eltern (%)
Hätte gerne mehr aufbewahren33%
Würde etwa gleich viel behalten45%
Hätte weniger aufbewahrt 6%
Nicht sicher17%

Quelle: Yougov, 3-6 Mai 2024 (Eltern von Kindern ab 18 Jahren in den USA)

Auffällig: Nur 6 % der Eltern gaben an, rückblickend zu viel aufbewahrt zu haben. Viele Erinnerungsstücke gewinnen im Laufe der Zeit an Bedeutung – gerade, weil sie greifbar sind und nicht beliebig wiederhergestellt werden können.

In einer Welt, in der fast alles digital gespeichert wird, fehlt es oft an physischen Zeugnissen der Kindheit. Ein gemaltes Familienbild, ein selbst entworfenes Monster oder die erste krakelige Schreibübung: All das erzählt viel – über das Kind, aber auch über die Zeit, in der es entstanden ist.

Erinnerungen bewahren statt bereuen

Die Vergangenheit lässt sich nicht zurückholen – aber sichtbar machen. Ein sorgfältig zusammengestelltes Fotobuch mit Kinderkunst kann zu einem emotionalen Zeitzeugnis werden. Mit ergänzenden Texten oder kleinen Anekdoten entsteht ein liebevoller Rückblick auf die frühen Jahre – und manchmal beginnt dieser Prozess mit einem einfachen Schritt: dem Entschluss, nicht alles gleich wegzuwerfen.