• Planespotting – Flugzeuge richtig fotografieren

    Planespotting – Flugzeuge richtig fotografieren

    Hinter dem Begriff Planespotting steckt die Faszination, die Riesen der Lüfte in beeindruckenden Aufnahmen festzuhalten. Ähnlich wie bei der Sportfotografie liegt die Herausforderung des Planespottings darin, die rasanten Flugzeuge in der Bewegung zu fotografieren. Damit das gelingt, gilt es allerdings einige Dinge zu befolgen.

    Wir verraten dir, was du beim Fotografieren von Flugzeugen beachten solltest, welches Wetter und welche Kameraeinstelllungen empfehlenswert sind und mit Hilfe welcher Apps du Flugzeuge in deiner Umgebung findest.

    Empfehlenswerte Kameraausstattung zum Fotografieren von Flugzeugen

    Zum Planespotten solltest du eine Systemkamera (DSLRs oder DSLM) und ein Objektiv mit hoher Brennweite einsetzen. In einigen Fällen können auch Bridgekameras taugen. Dazu müssen diese jedoch eine besonders gute Zoomeigenschaft besitzen. Kameras mit APS-C Sensor eignen sich aufgrund des kleineren Bildausschnitts besonders gut zum Planespotten. Im direkten Vergleich zu Kameras mit Vollformatsensor werden die Flugzeuge beim APS-C Sensor nämlich grösser dargestellt.

    Um die Verwendung von Tele-Objektiven wirst du beim Planespotting nicht umhinkommen. Die Flugzeuge sind meist weit entfernt und es kann sich nur begrenzt angenähert werden. Objektive mit einem Brennweitenbereich von 55 – 250 mm bieten bereits einen guten Einstieg. Vorteilhaft ist es ausserdem, wenn dein Objektiv über einen verbauten Bildstabilisator verfügt. Bei der Fotografie in höheren Brennweitenbereichen kommt es nämlich bereits bei geringem Verwackeln zu Unschärfe.

    Planespotterin-fotografiert-startendes-Flugzeug

    Vorbereitung – Flughafen scouten

    Flughäfen bieten unterschiedliche Möglichkeiten zum Planespotting. Einige verfügen über eigene Bereiche für Flugzeugbegeisterte und Planespotter, an anderen gibt es vielleicht einen Hügel neben dem Flughafengelände, von dem aus du einen besonders guten Blick auf dein Motiv hast. Plane das Planespotting an einem bestimmten Flughafen, so lohnt es, wenn du dich rechtzeitig über die Gegebenheiten vor Ort informierst. Anlaufstellen können der Flughafen selbst oder einschlägige Planespotter-Foren sein, wo Fotografen Tipps und Informationen untereinander austauschen. Einige Flughäfen bieten sogar spezielle Planespotter-Touren auf dem Flughafengelände an, bei dem die Fotografen an besonders gute Spots gebracht werden.

    Besondere Sorgfalt ist beim Planespotting ausserhalb von Europa geboten. In einigen Ländern stellt das Planespotting am Flughafen eine Straftat dar. Informieren dich daher rechtzeitig, ob Planespotting am Ort deiner Wahl überhaupt erlaubt ist.

    Optimale Wetterbedingungen beim Planespotting

    Wechselnde Wetterbedingungen bringen Abwechslung in deine Fotos. Egal ob strahlender Sonnenschein mit blauem Himmel, bewölkte Wetterstimmung oder sogar regnerisches Wetter – beeindruckende Flugzeugfotos lassen sich nahezu bei jedem Wetter machen. Einzige Ausnahme bilden dichte Nebeldecken, die den Blick auf das Flugzeug versperren.

    Nutze das Wetter zu deinem Vorteil und baue es in deine Aufnahmen ein. Bei Regen entstehen zum Teil Reflektionen am Flugzeug oder der Fahrbahn, die sich schön in das Bild einbringen lassen. Vom Flugzeug abperlende Gischt verleiht deinen Bildern noch mehr Realismus. Deine Kamera solltest du nichtsdestotrotz vor äusseren Wettereinflüssen schützen. Trotz Spritzwasserschutz können bei längerem Regen andernfalls Schäden an der Kamera entstehen.

    Vermeide es ausserdem, Flugzeuge bei starker Mittagssonne zu fotografieren. Somit ist das Flugzeug gleichmässiger ausgeleuchtet und du verhinderst, dass am Flugzeug harte Schatten entstehen. Achte generell darauf, dass du nicht entgegen dem Sonnenlicht fotografierst.

    Das Flugzeug erscheint auf dem Bild wie in Stillstand versetzt, da selbst die Rotoren nahezu komplett scharf abgebildet sind. So ein Ergebnis kann nur mit einer sehr kurzen Belichtungszeit erreicht werden. Der wolkige Hintergrund verschafft dem Bild ausserdem mehr Tiefe.
    Das Flugzeug erscheint auf dem Bild wie in Stillstand versetzt, da selbst die Rotoren nahezu komplett scharf abgebildet sind. So ein Ergebnis kann nur mit einer sehr kurzen Belichtungszeit erreicht werden. Der wolkige Hintergrund verschafft dem Bild ausserdem mehr Tiefe.

    Kameraeinstellungen beim Fotografieren von Flugzeugen

    Sowohl Anfänger als auch Profis schätzen beim Planespotting den Komfort der Blenden- und Zeitautomatik. Bei der Blendenautomatik (S-, bzw. TV-Modus) wähle einen Wert für die Belichtungszeit. Die geeignete Blende wird daraufhin, in Abhängigkeit des verwendeten ISO-Werts, automatisch von der Kamera gewählt. Bei der Zeitautomatik verhält es sich analog. Du wählst hierbei einen Wert für die Blende und die Belichtungszeit wird daraufhin automatisch bestimmt.

    Du solltest auf den speziell für bewegte Motive vorgesehenen Fokus deiner Kamera zurückgreifen. Dieser heisst bei Kameras des Herstellers Canon «AI Servo», wohingegen Nikon die Bezeichnung «AF-C» führt. Je nach Hersteller kann die Fokusbezeichnung variieren.

    Denke bei der Wahl der Belichtungszeit stets daran, dass Flugzeuge zum Zeitpunkt des Starts und der Landung immer noch zwischen 200 – 300 km/h schnell sind. Beim Planespotting bieten sich dir grundsätzlich zwei Vorgehensweisen, auf welche Art du die Flugzeuge darstellen kannst.

    Du möchtest das Flugzeug samt Umgebung möglichst scharf abbilden und Unschärfeeffekten um jeden Preis vorbeugen? Dann solltest du eine kurze Belichtungszeit, etwa um den Wert von einer 1/1000 s wählen. Die kurze Belichtungszeit führt, je nach Geschwindigkeit des Flugzeugs, dazu, dass dein Motiv samt Umgebung regelrecht eingefroren wird. Die Wahl einer sehr kurzen Belichtungszeit ist aufgrund äusserer Wettereinflüsse jedoch nicht immer möglich. Ist nicht genügend Licht vorhanden, musst du für das Aufrechterhalten der kurzen Belichtungszeit Abstriche bei ISO- oder Blendenwert machen. Ausserdem verlieren deine Bilder dadurch schnell an Dynamik.

    Alternativ kannt du die Bewegung der Flugzeuge in der Aufnahme festhalten. Die Flugzeuge werden hierbei zwar scharf dargestellt, der Vorder- und Hintergrund weisen jedoch Unschärfeeffekte auf. Als Richtwert wähle hierzu Belichtungszeiten um eine 1/100s. Setze den Fokuspunkt auf einen bestimmten Bereich des Flugzeugs, etwa den Flugzeugrumpf, und verfolge das Flugzeug mit halb gedrückt gehaltenem Auslöser in seiner Bewegung. Konzentriere dich auf die Bewegung des Flugzeugs und achte darauf, dass der automatische Fokus stets auf dem gewünschten Bereich liegt. Drücke den Auslöser komplett durch, um das Foto aufzunehmen. Diese Technik wird auch als «Mitziehen» bezeichnet und wird häufig in der Sportfotografie angewandt.

    Das Flugzeug erscheint auf dem Bild scharf, während Vorder- und Hintergrund verschwommen dargestellt sind. Das Bild vermittelt dem Betrachter dadurch ein Gefühl davon, wie schnell das Flugzeug bei der Landung gewesen sein muss.
    Das Flugzeug erscheint auf dem Bild scharf, während Vorder- und Hintergrund verschwommen dargestellt sind. Das Bild vermittelt dem Betrachter dadurch ein Gefühl davon, wie schnell das Flugzeug bei der Landung gewesen sein muss.

    Ebenso wichtig wie die Wahl einer geeigneten Belichtungszeit ist das Bestimmen des Blendenwerts. Wähle eine offene Blende, so verfügt dein Bild nur über eine begrenzte Tiefenschärfe und das Flugzeug wird nur über kleine Bereiche scharf dargestellt. Eine weit geschlossene Blende gibt dem Bild mehr Tiefe und stellt das Flugzeug über grössere Bereiche scharf dar. Jedoch benötigt die Kamera dann sehr viel mehr Licht bzw. eine längere Belichtungszeit. Genau das ist jedoch beim Planespotting aufgrund der hohen Geschwindigkeiten problematisch.

    Apps für’s Aufspüren von Flugzeugen

    Planung spielt beim Planespotting eine wichtige Rolle. Dies gilt vor allem für all diejenigen, die ein besonders seltenes Flugzeug ablichten wollen. «Plane Tracking» Apps eignen sich besonders gut, um einen Überblick über den Flugverkehr zu bekommen. Dabei kannst du die Flüge in deiner Umgebung, aber auch auf mehreren Kontinenten verfolgen und hilfreiche Details zu Flugzeugtyp, Flugdauer oder Flugziel einholen.

    Die App «Plane Finder» schneidet sowohl im iOS App Store, als auch in Androids Google Play Store mit durchschnittlich sehr guten Bewertungen ab und bietet viele nützliche Funktionen. Auf beiden Plattformen liegt die App jeweils in einer kostenlosen («Lite») Version und einer kostenpflichtigen, um einige Funktionen erweiterten, Version vor. Die erweiterte Version verfügt unter anderem über einen Augmented Reality Modus, bei dem Flugzeuge am Himmel mit Hilfe der Kamera bestimmt werden. Ausserdem lassen sich noch mehr Informationen zu einzelnen Flügen einsehen.

    Neben der «Plane Finder» App gibt es aber auch noch eine zahlreiche Menge an anderen Apps, die ähnliche Funktionen besitzen und einen Test wert sind.

    Fazit

    Das Planespotting überrascht mit vielen eindrucksvollen Möglichkeiten, wie Flugzeuge dargestellt werden können. Mit Hilfe von Teleobjektiven mit hohen Brennweitewerten und verschiedenen Aufnahmetechniken, gelingt es auch weniger erfahrenen Fotografen, spannende Fotos zu erzeugen. Mindestens genauso wichtig wie die richtige Durchführung ist eine umfassende Planung. Die Planung lässt sich mit der richtigen Smartphone App immens erleichtern und offenbart Planespottern viele hilfreiche Details des Flugverkehrs, wie Flugzeugtyp, Flugstrecke oder die Destination des Flugs.

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