Farbfilter in der analogen Schwarzweiss-Fotografie
Gelungene Schwarzweiss-Aufnahmen gehören zur Königsdisziplin der analogen Fotografie. Um das Beste aus seinen analogen Schwarzweiss-Aufnahmen herauszuholen, setzen dabei viele Fotografen auf sogenannte Farbfilter. Diese Farbfilter helfen, dass bestimmte Kontraste oder Details auf den späteren Schwarzweiss-Aufnahmen besser zur Geltung kommen. Bei Farbfiltern handelt es sich dabei um eingefärbtes Glas, Kunststoff oder Folie, die direkt vor das Objektiv gesetzt werden und eine bestimmte Farbe herausfiltern.
Lesen nachfolgend, welche Wirkung Farbfilter auf die Qualität deiner analogen Schwarzweiss-Aufnahmen haben und welche Farbfilter sich für welche Motive eignen.
Wirkung verschiedener Farbfilter
Wer die Qualität und die Kontraste in seinen analogen Schwarzweiss-Aufnahmen verbessern möchte, kommt um den Einsatz von Farbfiltern nicht herum. Die Wahl des richtigen Filters hängt dabei vom Motiv und der Gesamtfarbstimmung ab. Denn je nach Farbe des Filters werden bestimmte Bereiche in einem helleren oder dunkleren Grauton auf der späteren Schwarzweiss-Aufnahme dargestellt. Generell gilt, dass die Komplementärfarbe des Farbfilters auf den Aufnahmen dunkler und die Eigenfarbe des Filters heller abgebildet werden.
Rot-Filter für Schwarzweiss-Aufnahmen
Verwendet man einen Rot-Filter für seine Schwarzweiss-Aufnahmen werden Blautöne deutlich dunkler wiedergegeben. Daher eignet sich ein Rot-Filter auch sehr gut für dramatische Schwarzweiss-Aufnahmen von Wolken. Möchte man einen Rot-Filter in der Porträtfotografie einsetzen, sollte man beachten, dass das Modell eine gebräunte Haut hat, da der Filter die Haut heller zeichnet. Mit ihm lassen sich aber auch Sommersprossen, Narben und andere Schönheitsmakel gut kaschieren. Das liegt daran, dass der Rot-Filter gelbe, rote und braune Töne im Allgemeinen heller darstellt.
Blau-Filter
Ein Blau-Filter eignet sich vor allem bei Porträtaufnahmen mit einem hellhäutigen Modell. Denn die helle Haut wird dunkler wiedergegeben. Allerdings werden Hautunreinheiten verstärkt. Besonders gut eignet sich ein Blau-Filter um Dunst oder Nebel dramatisch einzufangen, da beides verstärkt wirkt. Allerdings eignet sich ein blauer Farbfilter weniger gut bei Aufnahmen vom Himmel. Dieser wird auf den Schwarzweiss-Aufnahmen sehr hell und fast schon weiss gezeichnet.
Gelb-Filter
Der Gelb-Filter bewirkt das Gegenteil vom Blau-Filter und ist in der Schwarzweiss-Fotografie einer der beliebtesten Filter, wenn es um Landschaftsaufnahmen geht. Er eignet sich besonders gut für die Abbildung von Wolken und Himmel. Diese werden nämlich auf den Schwarzweiss-Aufnahmen dunkler gezeichnet. Weniger gut eignet sich ein Gelb-Filter für Porträtaufnahmen. Denn die Haut und die Lippen werden heller wiedergeben als sie sind und wirken dadurch sehr unnatürlich.
Grün-Filter
Ein Grün-Filter eignet sich sehr gut, um verschiedene Helligkeitsunterschiede zwischen Grüntönen auf einem Schwarzweiss-Bild hervorzuheben. Daher findet er meist ausschliesslich in der Landschaftsfotografie bei Aufnahmen von Bäumen und Wäldern Verwendung. Der Grün-Filter splittet die verschiedenen Nuancen von Grüntönen auf. Diese werden später als feine Abstufungen in der Schwarzweiss-Aufnahme sichtbar.
Fazit: Farbfilter in der Schwarzweiss-Fotografie
Um die Qualität von analogen Schwarzweiss-Aufnahmen zu verbessern, ist der Einsatz von Farbfiltern empfehlenswert. Während sich kleine Farb- und Kontrastfehler mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung schnell beheben lassen, lassen sich diese Unterschiede in der analogen Fotografie nur mit Hilfe der passenden Farbfilter korrigieren. Dabei eignet sich nicht jeder Filter für jedes Motiv. Ein Blau-Filter beispielsweise kommt nur selten bei Landschaftsaufnahmen zum Einsatz, da dieser Grüntöne zu dunkel und Blautöne zu hell wiedergibt. Die Wahl des passenden Farbfilters hängt also vom Motiv und den Ausgangsfarben ab. Generell ist darauf zu achten, dass die Eigenfarbe des Farbfilters immer heller auf den Schwarzweiss-Aufnahmen abgebildet wird.