5 Foto-Hacks für die Kamera – Profi-Equipment kostengünstig selbst gemacht
Gute Fotos erfordern nicht nur das entsprechende Know-how, sondern auch das nötige Kleingeld für Ausrüstung und Zubehör. Um ausdrucksstarke Aufnahmen zu erhalten, braucht es nicht unbedingt preisintensives Profiequipment. Neben typischem DIY-Fotozubehör, wie einem Blitzlicht-Diffusor aus Papier oder einem Reflektor aus Alufolie, gibt es noch weiteres Equipment, die mit einfachen Mitteln kostengünstig selbst hergestellt werden können.
Wir zeigen Ihnen 5 Foto-Hacks, mit denen Sie einfach und kostengünstig Ihr eigenes Profiequipment für tolle Fotos selbst machen können.
Foto-Hack 1: Vignette mit Vaseline für mehr Unschärfe an den Rändern
Mit Hilfe einer Vignette zaubert man einen verträumten Retro-Effekt in das Foto. Ursprünglich wurde die Vignette als unerwünschter Fehler betrachtet, da sie entstand, wenn die Linse bei schwächerem Licht nicht das gesamte Negativ ausleuchten konnte. Durch diesen Randlichtabfall wurde das Foto zum Bildrand hin verschwommen und etwas dunkler.
Dieser Effekt ist vor allem auf alten Fotos zu finden. Heute setzt man die Vignette gezielt ein, um diesen Retro-Look alter Fotos zu erreichen. Zwar ermöglichen es zahlreiche Fotobearbeitungsprogramme, im Nachhinein eine Vignettierung einzufügen, doch am schönsten ist der Effekt, wenn er direkt beim Fotografieren entsteht.
Sie müssen lediglich ein paar einfache Utensilien aus dem Bastelladen oder der Drogerie besorgen: Eine Scheibe aus Plexiglas, einen Kreiscutter und etwas Vaseline oder eine andere Fettcreme. Nun wird mit Hilfe des Kreiscutters ein Kreis mit mindestens dem gleichen Durchmesser des Objektivs aus dem Plexiglas ausgeschnitten. Anschliessend müssen Sie einfach mit etwas Vaseline auf dem Finger eine Vignette aufmalen und die Scheibe an der Kamera befestigen. Für optimalen Halt und leichtes Entfernen eignet sich Masking Tape. Und schon lässt eine Unschärfe an den Bildrändern einen tollen Retro-Effekt entstehen. Eine gute Alternative zum Plexiglas ist auch ein alter UV-Filter, den Sie ebenso einfach vor der Linse befestigen können.
Foto-Hack 2: DIY Filter für die Kamera
Um eine bestimmte Stimmung in das Bild zu zaubern oder einem Motiv eine besondere Wirkung zu verleihen, werden in der Fotografie mit Vorliebe verschiedene Filter verwendet. Für tolle Effekte und bestimmte Bildwirkungen bieten diverse Hersteller spezielle Filter für jeden Kameratyp an. Doch wer sich unsicher ist, ob sich ein Profifilter für den Eigenbedarf lohnt, kann sich mit ein paar Bastelutensilien und wenig Aufwand ganz einfach selbst behelfen. Für Fotos mit bunten Farbeffekten benötigt man nur ein Stück Folie, welches man mit bunten, wasserfesten Stiften bemalen kann. Mit Hilfe eines Gummis lässt sich der DIY-Farbfilter schnell und einfach an der Kamera anbringen. Auch ohne Farbe lassen sich mit der Folie durch leicht verschwommene oder verzerrte Bildteile tolle Effekte in die Aufnahmen bringen.
Foto-Hack 3: Bokeh-Blende selber basteln
Als Bokeh-Effekt werden in der Fotografie Unschärfekreise bezeichnet, die durch eine entsprechend eingestellte Schärfeebene entstehen und beispielsweise beim Scharfstellen auf ein Objekt den Hintergrund verschwimmen lassen. Der Bokeh-Effekt wird gezielt als Bildgestaltungselement für bunte Lichtermeere und verschwommene Stadtansichten verwendet. Auch die optische Trennung eines Objekts vom Hintergrund lässt sich so erreichen.
Mit einer selbstgebastelten Bokeh-Blende kann man den Unschärfekreisen etwa die Form einer Blume, eines Herzes oder eines Sterns geben und den Fotos eine besonders originelle Note verleihen.
Dazu schneidet man zunächst einen Kreis aus einem Stück Pappkarton aus. Auch hier ist ein Kreiscutter sehr hilfreich. Mit Hilfe einer Stanzform, wie es sie im Bastelladen gibt, oder einem Cuttermesser wird nun eine beliebige Form in den Kreis geschnitten. Die fertige Bokeh-Blende brauchen Sie nun nur noch mit Masking Tape an der Kamera befestigen und schon kann es losgehen!
Foto-Hack 4: Beanbag als Stativersatz
Nicht jeder hat ein ruhiges Händchen für wackelfreie Aufnahmen. Ein Stativ kann sehr nützlich sein, um die Kamera in eine wackelfreie Position zu bringen. Doch wie auch anderes Fotozubehör können Kamerastabilisatoren preisintensiv sein und grosse Stative nehmen viel Platz im Gepäck ein. Eine spezielle Form ist der sogenannte Beanbag, auch Kamerakissen genannt, der sich besonders für Orte wie Geländer, Fenstersims oder Autofenster eignet, die nicht genug Platz und ebenen Boden für ein dreibeiniges Stativ bieten. Diesen praktischen Begleiter für unterwegs gibt es in verschiedenen Formen und Farben in allen möglichen Preisklassen zu kaufen.
Die simpelste und schnellste Variante, einen solchen Beanbag selbst herzustellen, erfordert nur einen verschliessbaren Gefrierbeutel und getrocknete Bohnen, Sand oder etwas Ähnliches zum Befüllen. Die Grösse des Beanbags hängt natürlich von der Grösse der Kamera ab und nicht zuletzt vom Untergrund, den man damit ausgleichen möchte. Für geschickte Bastelfreunde finden sich im Internet auch zahlreiche Anleitungen, wie man aus hübschem Stoff und etwas Kunstleder einen stilechten Beanbag selbst nähen kann.
Foto-Hack 5: Die DSLR als Lochkamera
Ähnlich wie beim ersten Foto-Hack verleiht die Aufnahme durch ein Loch-Objektiv den Fotos einen echten Retro-Look mit besonderer Wirkung. Beim Fotografieren entsteht ein dunkler, runder Rahmen um das Objekt – die Vignette. Durch diesen Effekt wird der Blick des Betrachters auf das zentrale Motiv gelenkt, während die Umgebung leicht verschwommen und abgedunkelt in den Hintergrund rückt. Normalerweise bestehen echte Lochkameras aus Pappe oder einem Holzgehäuse. Natürlich gibt es hierfür auch spezielle Lochobjektive zu kaufen. Da sich diese jedoch im Handumdrehen selbst herstellen lassen, kann man hier auf das breite Herstellerangebot verzichten und stattdessen das Budget schonen.
Um den Lochkamera-Effekt zu erhalten, kann man mit einem einfachen Trick auch die digitale Spiegelreflexkamera umfunktionieren. Als Lochkameraaufsatz kann man den Kameradeckel der DSLR verwenden. In diesen wird zunächst mittig ein kleines Loch gebohrt. Das eigentliche Loch, durch welches man bei einem Lochobjektiv fotografiert, darf allerdings nur den Durchmesser einer Nadel haben. Daher wird in den präparierten Kameradeckel ein Stück Silberfolie oder ein Stück dünnes Blech eines Teelichts geklebt, welches durch das Loch im Deckel mit einer Nadel durchstochen wird. Jetzt muss der selbstgebaute Lochaufsatz nur noch auf die Kamera gesetzt werden und los geht’s.
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